archivierte Ausgabe 3/2017 |
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Katarzyna Paczyńska-Werner |
Interkulturalität und Interreligiosität in der Jugendarbeit |
In Schulen, Einrichtungen der Jugendsozialarbeit und in der kirchlichen Jugendarbeit erleben wir, wie Gesellschaft sich verändert. Globalisierung, zunehmende Migration und seit 2015 besonders die großen Flüchtlingsbewegungen stellen uns vor neue Herausforderungen im interkulturellen und interreligiösen Alltag. |
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© 2014, KNA. Alle Rechte vorbehalten |
In verschiedenen Lebenssituationen kommt es immer wieder zu Konflikten, die mal religiös, mal kulturell, mal traditionell begründet sind. Wie kann es uns gelingen, diese Spannungen zu lösen, und aus einem einvernehmlichen Nebeneinander ein gelungenes Miteinander werden zu lassen? Wie können wir die Herausforderungen einer Identitätsbildung in einem fremdkulturellen Umfeld besser verstehen?
Diese Fragen beschäftigen uns als pastorale und pädagogische MitarbeiterInnen in Jugendarbeit und Schule. In der Jugendpastoral suchen wir nach Antworten, wie sich die deutsche Gesellschaft unter dem Einfluss dieser Vielfalt verändert und welche Wirkung die aufnehmende Gesellschaft wiederum auf hier ankommende Menschen hat.
Aus diesem Anlass fand im November 2016 im Bistum Essen der Fachtag Jugendpastoral statt. Unter dem provokanten Titel »Ich Deutsch, Du Muslim!?«, haben wir versucht, auf die Schieflage im interkulturellen und interreligiösen Dialog aufmerksam zu machen. Mit diesem Titel wurden bewusst Differenzen zwischen Gruppen von Menschen auf ethnische Aspekte reduziert. Zudem fand bei der Formulierung eine bewusste Stigmatisierung von Angehörigen einer religiösen Gruppe, in dem Fall dem Islam, statt.
Hierdurch wurde künstlich ein Konflikt erzeugt, denn eine Gegenüberstellung von ethnischen, kulturellen oder religiösen Merkmalen dient in erster Linie der Legitimierung von Ausgrenzung und Diskriminierung. Damit sollte bewusst gemacht werden, wie stark eine selektive Wahrnehmung des Umfelds zu interkulturellen und interreligiösen Spannungen führen kann.
»Migrantische« Kultur und hybride Identitäten
Durch die vielen kulturellen Einflüsse der MigrantInnen, die nach Deutschland kommen, vermischen sich verschiedene kulturelle Phänomene miteinander, sodass nicht mehr ausschließlich von einer »deutschen«, »türkischen« oder »russischen« Kultur die Rede sein kann. Vielmehr lässt sich hier von einer »migrantischen« Kultur sprechen, die sich in hybriden Arbeitsformen, Freizeitaktivitäten etc. widerspiegelt. (vgl. IDA NRW) Hybride Identität bedeutet, dass ein Mensch sich zwei oder mehreren kulturellen Räumen gleichermaßen zugehörig fühlt. Dies hat einen starken Einfluss auf die Entwicklung und Identitätsbildung der hier lebenden Menschen. (Freise 2013) Denn »das Individuum kann man sich als einen Schnittpunkt von verschiedenen Identitäten vorstellen: Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht, Klasse usw. sind identitätskonstituierende Merkmale. Welches jeweils die Oberhand gewinnt, hängt u.a. von den aktuellen Lebensbedingungen und den zu bewältigenden Problemen ab«. [...]
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