archivierte Ausgabe 2/2018 |
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Maria Jakobs / Uwe Hauser |
Die Sternsinger – konfessionell-kooperativ unterrichtet |
Die Sternsinger, immaterielles UNESCO-Kulturerbe und größte Kinder-helfen-Kindern-Aktion Deutschlands: Was lässt sich an dieser katholischen Initiative in konfessionell-kooperativer Hinsicht in den Klassen 1/2 der Grundschule lernen? |
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© Felice Varini, Dreiecke und Trapeze auf den Spitzen. Kunsthalle Osnabrück 2017. Courtesy der Künstler und Kunsthalle Osnabrück. Fotograf: André Morin |
Das Fest der Erscheinung des Herrn hat seine Wurzeln in Ägypten. Die Christianisierung des Festes erfolgte spätestens im 4. Jahrhundert auf dem Hintergrund der Gleichsetzung von Christus mit demjenigen, der die neue Zeit heraufführt (vgl. Gal 4,4). In der Folge verbreitete sich das Fest der Epiphanie/Erscheinung des Herrn mit inhaltlich unterschiedlichen Akzentuierungen rasch in den Ost- und Westkirchen. Ursprünglich fiel dieses Fest mit dem Weihnachtsfest, wie es in westlicher Tradition heute noch gefeiert wird, zusammen.
Die Trennung zwischen östlichen und westlichen Kirchen sowie die Kalenderreformen führten dazu, dass die Termine für das eigentlich gleiche Fest um elf bis zwölf Tage differieren (vgl. Zemanek). So steht seit der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts in Rom am 6. Januar die Anbetung der Weisen im Mittelpunkt, der Gedanke der Königsherrschaft Christi ist zentral (Mt 2,1–12). Hinzu tritt ein weiterer Gedanke: Christus, der sol invictus (die unbesiegte Sonne), ist zugleich das wahre Licht, das die Finsternis erleuchtet, wie es der Johannesprolog beschreibt (Joh 1,1–18). In diesem Deutungshorizont steht auch der Stern, dem die Sterndeuter/Weisen aus dem Morgenland folgen.
Das Fest der Epiphanie/Erscheinung des Herrn verbreitete sich rasch in den Ostund Westkirchen. Ursprünglich fiel dieses Fest mit dem Weihnachtsfest, wie es in westlicher Tradition heute noch gefeiert wird, zusammen.
Zum Fest der Erscheinung des Herrn, das in fast allen christlichen Konfessionen gefeiert wird, hat sich in der evangelischen Kirche kein eigenes Brauchtum ausgeprägt, katholischerseits dagegen schon: Im Vordergrund steht dabei die Anbetung durch die sternkundigen Weisen, deren Dreizahl bereits Origenes (185–254) aufgrund der biblisch benannten Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe bestimmt hatte. Später wurden die Sterndeuter zu Königen mit Namen Balthasar, Caspar und Melchior. Die Legende überliefert, dass im 12. Jh. die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln überführt worden seien, wo sie bis heute im sogenannten Dreikönigsschrein im Dom aufbewahrt werden.
Verbreitet sind in der katholischen Kirche die Wasserweihe und die Segnung von Salz, Kreide, Weihrauch und Weihwasser. Besonders sinnenfällig ist die Haussegnung etwa mit der Beschriftung des Türsturzes über dem Hauseingang mit gesegneter (!) Kreide; für das Jahr 2018 z. B. mit 20*C+M+B*18 (Christus mansionem benedicat! – Christus segne dieses Haus!).
Die Sternsingeraktion wurde am 4. Dezember 2015 von der Deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Diese Haussegnung ist vielerorts verbunden mit dem Stern- oder Dreikönigssingen: Als Könige verkleidet ziehen Kinder und Jugendliche singend von Haus zu Haus, sprechen den Segen über Haus und Bewohner und bitten um Gaben. Das Sternsingen, auch Aktion Dreikönigssingen oder Sternsingeraktion genannt, findet seit 1959 alljährlich in den katholischen Pfarrgemeinden statt und steht im Zeichen des Einsatzes für eine gerechtere Welt. [...]
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