archivierte Ausgabe 2/2020 |
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Thorsten Knauth |
Sakramente und religiöse Ansprechbarkeit im Religionsunterricht |
Auch wenn viele Schülerinnen und Schüler heute keinen oder wenig Bezug zu einer Sakramentenpraxis haben, macht es Sinn, das Thema »Sakramente« im Religionsunterricht zu behandeln. Denn Sakramente können als Deutungsangebote für existenzielle Fragen und Bedürfnisse verstanden werden, die älter sind als alle theologischen Formulierungen und die alle Menschen betreffen. |
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© Burkhard Rosskothen |
Sakramente – das gehört zweifellos zu den schwierigen und sperrigen Themen im evangelischen Religionsunterricht. Das liegt an ihrer mehrdimensionalen theologischen und christologischen Bedeutung (vgl. Wenz), aber auch daran, dass sie an Vollzüge in kirchlicher gottesdienstlicher Praxis und damit auch an Religion als Lebensform gebunden sind. Vielen Schülern und Schülerinnen, die den Religionsunterricht besuchen, ist diese Lebensform fremd. Zur alltäglichen Realität des Religionsunterrichts gehört inzwischen, dass bei Lernenden sowohl unterschiedliche Vorerfahrungen mit rituellen Vollzügen als auch unterschiedliches Vorwissen und entsprechende Verstehensvoraussetzungen anzutreffen sind. Macht es überhaupt Sinn, Taufe und Abendmahl im Religionsunterricht mit Schülern und Schülerinnen zu behandeln, die ganz unterschiedliche Nähen und Distanzen zu Christentum oder überhaupt zu Religion haben? Lerngruppen, in denen einige Schüler und Schülerinnen einen muslimischen Hintergrund haben, andere in der alevitischen Religion groß geworden sind, dem Buddhismus angehören oder mit ihm sympathisieren oder statt Firmung oder Konfirmation die Jugendweihe erlebt haben?
Ich finde: Ja! Denn diese beiden sakramentalen Vollzüge sind geeignet, konstitutive Elemente christlichen Glaubens zu verdeutlichen. Dies kann in heterogenen Lerngruppen gelingen, wenn ihr existenzieller, gleichsam vortheologischer Sinn herausgearbeitet wird – so lautet die These dieses Beitrages.
Tiefentheologie und religiöse Ansprechbarkeit
Ich halte es religionspädagogisch nicht für sinnvoll, Sakramente im bereits gesetzten hermeneutischen Zirkel christlicher Glaubensaussagen erschließen zu wollen. Der Bogen ist vielmehr weiter zu schlagen, damit anthropologische und existenzielle Gehalte, aber auch lebensweltliche Anschlussmöglichkeiten der sakramentalen Vollzüge zum Tragen kommen können. Es käme darauf an, einen vortheologischen Gehalt des Sakramentes zu erschließen, also verstehbar zu machen, für welche elementaren Fragen und Bedürfnisse die Sakramente Ausdruck und Antwort sind. [...]
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