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REFLEXION
Hans Mendl
Methodenkompetenz neu denken
Methodenkompetenz zielt heute vor allem auf die Befähigung von Kindern und Jugendlichen zur selbstständigen Erschließung von Lerngegenständen im Religionsunterricht in den verschiedenen Dimensionen einer menschlichen Welterfassung. Unverzichtbar sind Methoden, die ein aktives und vernetztes Lernen ermöglichen.
Methodenkompetenz neu denken
© VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Was sind Methoden?

»Die Kunst des Weges auf etwas hin«, lautet die wortnahe Übersetzung des griechischen Begriffs »methodike techne«. Methoden sind didaktische Maßnahmen, um die Lernenden aktiv mit einem Wirklichkeitsausschnitt in Beziehung zu bringen und das Lernen effizient zu gestalten. Blickt man in die einschlägigen Fachdidaktiken, so wird deutlich, dass der Methodenbegriff als didaktischer Containerbegriff für alle Sozialformen, Unterrichtsverfahren und Aktionsformen unterschiedlich groß- oder kleinräumig entfaltet wird (vgl. Woppowa 1–2). (1) Gelegentlich wird er schon auf die Makroebene der didaktischen Großformate bezogen, mit denen die grundlegende Gestaltungsform des Unterrichtsgeschehens gekennzeichnet wird, also z. B. auf den lehrgangsorientierten Frontalunterricht, die Freiarbeit oder die Projektarbeit bzw. Exkursion. (2) Auf der mittleren Ebene beziehen sich Methoden auf verschiedene Dimensionen des unterrichtlichen Handelns: auf die grundlegenden Sozialformen (Plenumsunterricht, Gruppenunterricht, Tandemarbeit, Einzelarbeit), besonders auch auf einzelne nach den aktivierten Sinneskanälen (verbal, auditiv, visuell, haptisch …) unterschiedene Handlungsmuster bzw. Aktionsformen der Lehrenden und Lernenden (z. B. Vortrag, Erzählung, Gespräch …), auf verschiedene mediale Segmente (z. B. Bild- oder Filmerschließung, Textarbeit, Tafelbild) und den Grundrhythmus der Verlaufs- und Artikulationsformen des Unterrichts (Einstieg, Erarbeitung, Sicherung …) (Mendl 246–259). (3) Schließlich versteht man auf der Ebene der Mikromethodik unter Methoden kleinschrittige Inszenierungstechniken der Lehrenden und Lernenden (zeigen, vormachen, verlangsamen, überleiten, bündeln …). Da jede Didaktik eine eigene begriffliche Logistik entfaltet, was unter Methoden, Aktions- und Sozialformen verstanden wird, sollte man sich mutig für die Terminologie entscheiden, die dem eigenen Verständnis von Unterricht entspricht. Die Methoden, die in diesem Heft präsentiert werden, können überwiegend der mittleren Ebene zugeordnet werden. [...]


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